Code | Bezeichnung |
A | Agouti |
A(y) | dom. Yellow |
A(yv) | (american) Brindle |
a | Nonagouti |
a(t) | Tan |
a(e) | extreme Nonagouti |
Eine Brindle-Maus weißt eine ungleichmäßige "Tigerung" im kompletten Fell auf. Das Fell wird dabei an den heller erschienenen Stellen verdünnt/das schwarze Pigment wird wie bei den beiden Rot-Mutationen verändert. Vergleichbar ist der Farbeindruck mit "Brindle" bei Hunden (Boxer, Bulldoggen, diverse Terrier, Molosser...). Die Ausprägung kann stark variieren. Von wenigen bis gar keinen "Flecken“.
Es gibt zwei Mutationen, die für die Brindel-Zeichnung verantwortlich sind. Beide kommen in Deutschland vor, sind aber selten zu finden. Bei beiden ist die Zucht nicht einfach und für
Zuchteinsteiger nur bedingt geeignet.
Die zwei Mutationen sind optisch nicht sicher zu unterscheiden und sollten wegen ihrer jeweiligen Problematiken keinesfalls gemischt werden!
Die A(vy)-Mutation ist eine weitere Mutation des A-Locus und mit dominant Rot verwandt. Sie vererbt sich nicht geschlechtsgebunden. Diese Mutation wirkt - im Gegensatz zum verwandten
dominant Yellow - reinerbig nicht letal. Wie sich A(y)A(vy) äußert ist nicht bekannt. Ein optisches Unterscheiden der reinerbigen
bzw. spalterbig auf Nonagouti gegen die Spalterbig auf Agouti-Variante ist an der
Grundfarbe zu erkennen.
Die Verfettung (und damit einhergehende Begleiterscheinungen), wie bei dominant-Yellow, ist auch bei Brindle ein Problem. Diese Probleme
verhalten sich direkt proportional zum Anteil der gelben Fellbereiche der Maus. Dh. je weniger Gelb die Maus trägt um so weniger stark wird sie wahrscheinlich von den negativen Auswirkungen wie
Diabetes und Übergewicht betroffen sein.
Genetische U.S. Brindle Mäuse können in der Zeichnung unterschiedlichst ausgeprägt sein. Von vollständig gelben Mäusen über Brindles mit unterschiedlichsten Anteilen an Streifen und Flecken bis
zu Mäusen, die optisch als Agouti eingeordnet werden würden (als Pseudoagouti zu bezeichnen) ist alles möglich. Beeinflusst
wird die Farbausprägung durch eine variable und somit flexible Veränderung im Genom (Methylierung), die die Produktion der schwarzen Pigmente hemmt. In Laborversuchen ist sie durch diverse Umwelteinflüsse, der das Muttertier
ausgesetzt ist(!), steuerbar. Dies ist der erste Fall eines epigenetischen
Einflusses, der bei Farbmäusen in der Hobbyhaltung bekannt ist. Ob die Methylierung in der Hobbyzucht steuerbar oder beeinflussbar ist, ist bisher unbekannt.
Um die A(vy)-Mutation sicher identifizieren zu können ist also eine bewusste Zucht mit sorgfältiger Planung der Gencodes und Verpaarungen nötig, um nicht versehentlich eine U.S. Brindle Maus mit
Agouti Phänotyp abzugeben, die in Fremdzuchten ungewollt stark roten Nachwuchs zeugt.
Auch A(vy) ist wegen der Fettleibigkeit und Diabetes der Mäuse mit Rotanteil allgemein als Qualzucht einzuordnen.
Die Mutation wird auch als U.S. Brindle bezeichnet. Die Kombinationsfarben mit Brindle haben teilweise eigene Farbbezeichnungen. Sie sind hier aufgeführt:
Dominanzverhalten der Agouti-Locus-Mutationen:
A(y) > A(vy) > A > a(t) > a > a(e)