Code | Bezeichnung |
A | Agouti |
A(y) | dom. Yellow |
A(yv) | (american) Brindle |
a | Nonagouti |
a(t) | Tan |
a(e) | extreme Nonagouti |
Dominant Yellow, dominant rot, Orange, letales Yellow....das Kind hat viele Namen. Fakt ist: dominant Yellow macht seinem Namen alle Ehre.
Es liegt auf dem A-Locus und verhält sich dominant zu allen anderen Mutationen auf diesem Locus. Der Gencode ist A(y). Homozygot wirkt es letal. Angeblich scheitert bereits die Einnistung der befruchteten Eizellen in der Gebärmutter ob das stimmt ist nicht nachprüfbar. Dh. Wir können momentan nicht ausschließen das die Wellen im Mutterleib absterben. Auf keinen Fall dürfen deswegen zwei A(y) miteinander verpaart werden.
Die Mutation verändert durch eine Störung im Hormonsystem die Bildung der Pigmente: Es wird (fast) ausschließlich das den roten Farbeindruck erzeugende Phäomelanin gebildet.
Farblich erscheinen die Tiere in der Regel von leuchtend rot bis schmutzig gelb. Oft mit einer eingedunkelten Rückenpartie, vergleichbar mit der Erscheinung des Umbrouse- Gens.
Der Effekt wird durch das unterdrücken des schwarzen Pigmentes hervorgerufen, dass schlicht nicht ausgebildet wird.
Ein anderer Effekt der Mutation ist die mit ihm verbundene Fettleibigkeit. Die Tiere wachsen rasch, haben auch fettere Milch und sind deswegen gute Ammen. Sie fressen viel (bis zu 36% mehr)
und nehmen auch bei sorgfältiger Diät durch Futterqualität unaufhaltsam zu. Sie zeigen einen chronisch erhöhten Insulinspiegel und sind dadurch ständig „hungrig“, dürfen gleichzeitig nicht
auf Eine quantitative Diät gesetzt werden um nicht zu unterzuckern.
Als Folge leiden sie oft an Diabetes Typ II und Tumoren im Fettgewebe. Ist ein Punkt erreicht an dem die Maus sich selbst nicht mehr putzen und sich nicht mehr normal bewegen kann sollte sie
erlöst werden.
Verursacht wird die Fettleibigkeit wahrscheinlich durch ein stark vermindertes Vermögen dieser Tiere Taurin zu produzieren. Unter Laborbedingungen gelingt es diesen Mangel auszugleichen.
Durch orale Vergabe in der Hobbyhaltung ist das nicht möglich.
Probleme macht dieses Gen in der Hobby-Haltung immer wieder, da es optisch nicht eindeutig vom unbedenklichen rezessivem
Yellow zu unterscheiden ist. Auch kursieren leider Linien in Deutschland die sowohl rezessiv Yellow als auch dominant Yellow tragen ( A(y)- ee). Solltet ihr als Züchter eine
verdächtige Maus im Bestand haben empfiehlt sich zur Klärung mit einer Maus zu verpaaren, die nicht verwandt ist und folgenden Gencode trägt:
A- oder a- B- CC D- P- SaSa uu
Selbstverständlich müssen alle A(y)-Tiere die aus solchen Tests evtl. entstehen entsprechend verantwortungsvoll gehalten oder umgehend euthanisiert werden).
In Verbindung mit C-Locus Mutation entstehen häufig Mäuse mit einem hell gelben Rückenband. PEW maskiert A(y) und muss deswegen von dieser Mutation dringend fern gehalten werden.
Unter Laborbedingungen können durch epigenetische Einflüsse - also bestimmte Umweltbedingungen, denen das Muttertier ausgesetzt ist - sogenannte Pseudoagoutis erzeugt werden. Sie erscheinen wie Agouti, sind aber genetisch A(y)- und vererben es auch entsprechend. Auch deswegen ist bei der Vermittlung/Zucht von scheinbar nicht betroffenen Nachzuchten aus A(y) Würfen äußerste Vorsicht geboten!
Verwandt ist die Mutation mit der Zeichnungsmutation U.S. Brindle.
Da es sich aufgrund der unvermeidlichen Fettleibigkeit der Tiere um eine Qualzucht handelt raten wir dringend von einer gezielten
Zucht und einem Verkauf der Tiere ab.
Im Ausland und auf Börsen werden die Tiere oft auch in Kombinationsfarben angeboten. Deswegen hier ein kleiner Überblick über die geläufigen Bezeichnungen für Kombinationsfarben:
Dominanzverhalten der Agouti-Locus-Mutationen:
A(y) > A(vy) > A > a(t) > a > a(e)