Code | Bezeichnung |
Mo(br) | Brindle (geschlechtsgebunden) |
mo | normal coat |
Eine Brindle-Maus weißt eine ungleichmäßige "Tigerung" im kompletten Fell auf. Das Fell wird dabei an den heller erschienenen Stellen verdünnt bzw. erscheint schlicht heller als die Grundfarbe. Vergleichbar ist der Farbeindruck mit "Brindle" bei Hunden (Boxer, Bulldoggen, diverse Terrier, Molosser...). Die Ausprägung kann stark variieren. Von wenigen bis gar keinen "Flecken“. Auch von einer Zeichnungsveränderung bis ins adulte Alter sind Variationen bei den Brindle-Mutationen möglich.
Es gibt zwei Mutationen, die für die Brindel-Zeichnung verantwortlich sind. Beide kommen in Deutschland vor, sind aber selten zu finden. Bei beiden ist die Zucht nicht einfach und für
Zuchteinsteiger nur bedingt geeignet.
Die zwei Mutationen sind optisch nicht sicher zu unterscheiden und sollten wegen ihrer jeweiligen Problematiken keinesfalls gemischt werden!
Diese Mutation ist die einzig aktuell für die Farbmauszucht relevante geschlechtsgebundene Mutation. Es vererbt sich bei Weibchen dominant. Männliche Mäuse sind in der Regel nicht überlebensfähig. Die männlichen Welpen zeigen zuerst eine Point-ähnliche Zeichnung auf weißem bis grauem Fell. Sie entwickeln anschließend weißes, gelocktes Fell. Auch die Barthaare sind gelockt Sie zeigen dazu neuronale Fehlentwicklungen, was sich in Zittern und Wackeln äußern kann. In der Regel verstreben sie vor erreichen der zweiten Lebenswoche.
Es gibt vereinzelt Berichte von Männchen, die überlebt haben und zur Zucht eingesetzt wurden.
Auffällig ist auch, dass nur wenig Männliche Brindle-Welpen geboren werden. Wahrscheinlich sterben die entsprechenden Föten bereits zu einem Großteil während der Trächtigkeit ab oder werden von den Müttern direkt nach der Geburt "aussortiert".
Angeblich leiden die Tiere, die Träger der Mo(br)-Mutation sind an einem "fehlerhaften Kupferstoffwechsel". Die genauen Effekte sind der Autorin bisher nicht bekannt. Auffällg ist aber die verkürzte Lebenserwartung im Vergleich zu anders gezeichneten Mäuse.
Weibchen sind scheinbar nicht eingeschränkt und zeigen von Anfang an ihre Zeichnung. Die Zeichnung ist mit jeder Farbe kombinierbar. Auch bei ihnen kann es - auch wenn sie chromosomal mit einem unmutierten Locus als Antagonist zum Mutierten ausgestattet sind - zu gesundheitlichen Einschränkungen kommen. Es wird häufig von einer eingeschränkten Lebenserwartung und Fruchtbarkeit berichtet.
Es sind noch einige verwandte Mutationen im Labor bekannt: Mo (Mottled), Mo(vbr) (Virable-brindled), Mo(dp) (Dappled), Mo(blo) (Blotchy) und To (Tortoiseshell). Sie alle wirken bei Männlichen Welpen innerhalb von 20 Tagen letal. Wobei die Einschränkungen der Welpen variieren. Die Weibchen ähneln alle Brindle.
Wegen der Männchenproblematik gehört die Zucht dieser Tiere ausschließlich in die Hände von Züchtern, die Männchen frühzeitig erlösen können. Die Mutation ist teilweise als Qualzucht
einzuordnen.